Zeit der Interpretation, es wird relativiert!
Nochmal zur erfolgreichen Blockade in Dresden. Das Thema fand sich in den verschiedensten Medien, unter den verschiedensten Blickwinkeln wieder. In diesem Zusammenhang ist gelegentlich auch zu beobachten, dass dieses Ereignis und seine Ergebnisse aus und in die verschiedensten Richtungen interpretiert wird. Die gleich geschalteten Medien legten das Hauptaugenmerk auf die Menschenkette und versuchten die Blockade weitestgehend unter den Tisch fallen zu lassen, wenn das nicht gelang, wurde kräftig relativiert. Und letztlich wäre es auch nicht verwunderlich, wenn die eigentlichen Gegner der Blockade, sie in ihrem Interesse um zu deuten versuchen. Wichtig scheint in diesem Zusammenhang für die staatlichen Organe nur zu sein, deutlich zu machen, dass man immer Herr der Lage war und die Initiative in der Hand hatte. Schwäche wurde nicht gezeigt und Stärke demonstriert, man hätte, wenn man nur wollte, aber hätte man, und wollte man wirklich nicht? Nun kann alles Mögliche vermutet werden und nach Strategien gesucht werden, welche hinter dem Vorgehen steckten und nach Zielen die verfolgt wurden. Dabei scheint die Antwort auf der Hand zu liegen, die Vielzahl Demonstranten hatte eine Situation entstehen lassen, welcher man auf alt bekannter Weise nicht Herr werden konnte, ohne das Gesicht gänzlich zu verlieren. Diesen Beitrag hatte ich an anderer Stelle schon einmal verlinkt und in einem Kommentar geht es dort um dieses Problem. So wird festgestellt, dass die Polizei zurückhaltend war, wo sie doch an anderer Stelle konsequent gegen Antifaschisten vorgeht und den Faschisten sogar den Weg frei prügelt, wenn es nicht anders geht. Es wird nach taktischen Gründen gefragt, aber nicht nach den Konsequenzen, welche ein rigoroses Vorgehen der Polizei gehabt hätte, ja, war ein solches unter den gegebenen Umständen überhaupt möglich? Das Bündnis hat gute Arbeit geleistet, besonders auch im Vorfeld und hat sich nicht durch diverse Einschüchterungsversuche vom Vorhaben abbringen lassen. Die Gesamtheit des Wiederstandes, machte es der tonangebenden Politik und der Polizei unmöglich dieses Widerstand zu brechen, ohne sich klar zu den Faschisten zu bekennen und das eigene Gesicht zu verlieren. Zum besagten Kommentar habe ich folgenden Kommentar hinterlassen:
es kann nicht sein, was nicht sein darf? Angst vor der eigenen Courage? Kann es nicht sein, dass eine Demonstration erfolgreich ist, auch wenn der Staat es nicht möchte? Muss unbedingt ein Hintergedanke da sein, kann es nicht sein, dass er nicht anders handeln konnte, der Staat, ohne gänzlich das Gesicht zu verlieren? Es wurde ein Erfolg erzielt, aus eigener Kraft und hieß es nicht früher einmal, „wenn Dein starker Arm es will, stehen alle Räder still!“, daran hat sich nichts geändert, außer das diese Tatsache weitestgehend aus dem Bewusstsein verdrängt wurde. Und dem Staat, seiner „Gutwilligkeit“ und dessen Repressionsapparat würde ich diesen Erfolg nicht einmal ansatzweise zuordnen. Das wäre nur möglich gewesen, wenn der Faschisten-Aufmarsch von vornherein verboten gewesen und diverse Aktionen gegen das Bündnis im Vorfeld unterblieben wären. War er und sind sie aber nicht! Und das Polizeiaufgebot? War es nicht da, um das „Demonstrationsrecht“ zu gewährleisten, wie in so vielen Fällen vor dem schon? Nein, der einzige Unterschied lag meines Erachtens in der Macht der Gegendemonstration, der Strategie und der Konsequenz des Bündnisses, im Vorfeld und während der Aktion. So ist es gelungen diesen Erfolg zu erkämpfen. Es war der Erfolg des Bündnisses, welches die staatlichen Organen zwang, so zu Handeln, wie sie gehandelt haben, oder das Gesicht ganz zu verlieren!
Ich gratuliere!
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