Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 25. Februar 2010

Gesellschaft:

Gesamtheit der sozialen Beziehungen der Menschen, ihrer Wechselbeziehungen und der aus ihnen hervorgegangenen Organisation des gesellschaftlichen Lebens. Dieses System von sozialen Beziehungen ist mannigfach gegliedert und entwickelt und verändert sich nach spezifischen objektiven Gesetzen durch die praktische Tätigkeit der Menschen in der materiellen Produktion, im Klassenkampf und beim Aufbau einer sozialistischen/kommunistischen Gesellschaftsordnung. Die grundlegenden Beziehungen innerhalb der Gesellschaft sind die Produktionsverhältnisse, die materiellen Charakter haben; sie bilden die ökonomische Basis der Gesellschaft, über der sich der Überbau erhebt (Basisund Überbau). Die Gesellschaft existiert jeweils auf einer bestimmten historischen Entwicklungsstufe; diese findet ihre theoretische Widerspiegelung durch den Begriff der ökonomischen Gesellschaftsformation. Die Gesellschaft entstand mit der Herauslösung des Menschen aus dem Tierreich auf der Grundlage der Arbeit. Die gesetzmäßige Entwicklung der Gesellschaft vollzieht sich in allen antagonistischen Gesellschaftsformation spontan. Hier beherrscht nicht der Mensch die Gesetze seines gesellschaftlichen Tuns, sondern die Gesetze beherrschen die Menschen. Erst mit der sozialistischen Umgestaltung der Gesellschaft sind durch die Beseitigung des Privateigentums an den Produktionsmitteln und der darauf beruhenden Ausbeutungs- und Kassenverhältnisse sowie durch den erreichten Entwicklungsstand der Produktivkräfte und die wissenschaftliche Einsicht in die Gesetzmäßigkeiten der Gesellschaft durch die wissenschaftliche Weltanschauung der Arbeiterklasse die Bedingungen dafür gegeben, dass die Menschen die objektiven Gesetze bewusst nutzen, die gesellschaftliche Entwickelung planmäßig lenken und ihre sozialen Beziehungen bewusst gestalten. (Engels MEW, 19, S.226)
Die bürgerliche Philosophie und Soziologie gehen bei der Betrachtung der Gesellschaft nicht von deren materiellen Voraussetzungen aus, sondern nehmen zu ihrer Erklärung psychologische Tatbestände (Gemeinschaftsgefühl der Menschen), historisch-politische Konstellationen (Staatengebilde, Nation), juristische Argumente (wirtschaftlicher oder vertraglicher Zusammenschluss von Menschen) oder geistige und moralische Erscheinungen (Gesellschaft als geistig-sittliche Einheit von Menschen) zu Hilfe. Ein solches herangehen bürgerlicher Ideologen dient auch dazu, die realen gesellschaftlichen Verhältnisse zu verschleiern.
Angelehnt an: Kleines politisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin 1986, Seite 304/305

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