Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 23. Februar 2010

Gedanken zum „Maß aller Dinge“!

Gedanken zum „Maß aller Dinge“!
Angeregt und Basierend auf einen Beitrag, welcher allerdings nicht mehr zu finden ist.

Sein oder nicht Sein, ist hier nicht die Frage, sondern Sein oder Bewusstsein. Wobei wir Menschen uns nicht überbewerten sollten, aber auch unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Das „Maß aller Dinge“, was ist das schon? Ist es nicht die Latte, welche wir Menschen anlegen, wo auch immer, nur nicht an uns selbst? Wie auch, wir sind ja das Maß und so messen wir in unserem Interesse, … eigentlich sollte es so sein. Ist es aber nicht, nicht im Kapitalismus und auch in keiner anderen Gesellschaftsformation welche auf Ausbeutung basiert. Wenn nun behauptet wird, der Mensch sei das Maß aller Dinge und daraus würden sich die gegenwärtigen Probleme der Menschheit ergeben, so liegt natürlich der Schluss nahe, wen wir den Maßstab entsprechend ändern würden, wären diese Probleme zu lösen! Wenn der Mensch nicht mehr das Maß aller Dinge ist, so die Intention, bräuchten wir natürlich einen anderes Maß, welchem wir unser Interesse unterordnen! Nur ist dem nicht so, ordnen Menschen nicht ihr Interesse, anderem Interesse unter, Interessen anderer Menschen, ja werden sie nicht gar dazu gezwungen?
Dieses Problem ist wirklich umfassend, allein schon das Maß aller Dinge hat es in sich. Letztlich geht es um zu messende Interessen und solche haben immer etwas mit dem bewussten Sein zu tun. So wäre der Mensch zwar nicht die erste Spezies, welche durch ihr Verhalten ihre Existenzgrundlagen zerstört und selbst vermag sich auszurotten, nur gibt es einen entscheidenden Unterschied, beim Menschen handelt es sich um die Folgen bewusster Taten! Darin liegen auch die Möglichkeiten für Veränderung, nur was gilt es zu verändern?
Ein sich offenbarendes Dilemma besteht darin, das Lösungen da ansetzen, wo die Probleme gesehen werden, aber oft nicht da, wo sie eigentlich herkommen!
Und was würde es denn bedeuten, wenn der Mensch das Maß aller Dinge wäre? Wenn also seine elementaren Interesse im Mittelpunkt seiner Bestrebungen stehen würden? Die Menschheit wäre in der Lage die von ihr aufgehäuften Probleme zu lösen, und sollten sie irreparabel sein, so zu mindeste in der Wirkung zu beschränken. Es ist im Interesse der Menschen, eine existenzerhaltende Grundlagen zu behalten, also eine Erscheinungsform der Natur, welche menschliches Leben ermöglicht. Nur steht der Mensch nicht im Mittelpunkt menschlicher Erwägungen, sondern spezifische Interessen einiger weniger Menschen, so hat der Mensch heute sein Interesse der Kapitalakkumulation unterzuordnen, welche wiederum der Vermehrung des Reichtums dieser Wenigen zu dienen hat. Damit Kapital aber ausreichend akkumulieren kann, ist beständiges Wachstum erforderlich, und das unabhängig von allgemein menschlichen Bedürfnissen. Dieses Wachstum kann, trotz weiter fortschreitenden Raubbaus an der Natur, unserer eigenen, wie der uns umgebenden, aber schon lange nicht mehr generiert werden, weil, wie der bewusste Austausch des Menschen mit der Natur (Wirtschaft) auch immer erfolgt, letztlich menschliche Bedürfnisse zu befriedigen sind! Da diese aber nicht ausschlaggebend für den gegenwärtigen Austausch, sondern maximal Mittel zum Zweck der Befriedigung ganz spezifischer, menschlicher Bedürfnisse sind, verringert sich selbst die Fähigkeit allgemein menschliche Bedürfnisse im erforderlichem Maße zu befriedigen. Allein schon aus diesem Grund wäre es von Nöten, dass der Austausch mit der Natur wieder im Interesse der Menschheit erfolgt. Dieses ist aber kaum möglich, in dem ein Gedankengebäude Veränderung erfährt, sondern die objektiven Voraussetzungen. So kann im Überbau nach Veränderungen gestrebt werden, dieser kann auch umgebaut werden, welches als Ergebnis aber nie über kosmetische Veränderungen hinaus gelangen kann, wenn nicht die Basis der Gesellschaft entsprechende Veränderungen erfährt. Was für die kapitalistische Gesellschaft nichts anderes bedeutet, als den Grundwiederspruch dieses Systems zu lösen.
Und was ist eigentlich Natur? So entnehme ich einem etwas älterem Wörterbuch, dass „Natur im weitesten Sinne identisch mit dem Begriffen Materie, objektive Realität, Universum, Weltall ist. Die Natur existiert ewig und unendlich in einem ständigen Entwicklungsprozess, in dem immer neue Formen entstehen und andere vergehen.“ Somit geht es nicht um die Natur an sich, sondern um eine spezifische Form der Natur, welche für das Leben der menschlichen Spezies von Nöten ist, welche es gilt zu erhalten. Damit wir Menschen leben können, brauchen wir Wälder, Wasser, Luft, Tiere, Pflanzen, etc., es ist somit eigentlich unser ureigenes Interesse dieses zu erhalten. Wie es aber gelingen kann dieses zu erhalten, hängt sehr von den Umständen ab, mit denen wir es zu tun haben. Eine idealistische Herangehensweise ist wenig hilfreich, da die Ursachen primär bedingt sind!
Aber was macht man nicht alle in einer Welt, wo Weltanschauungen verpönt und Ideologie ein Schimpfwort ist? Ja, über vieles wird diskutiert, Meinungen gibt es und letztendlich landet man immer wieder bei der Grundfrage die Philosophie und da scheiden sich die Geister, aber nur wenn man soweit gehen möchte!
Freidenkenden Gruß
Thomas
 

 

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