Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Donnerstag, 8. Januar 2009

Zionismus

Zionismus: die chauvinistische Ideologie, das weit verzweigte Organisationssystem und die rassistische, expansionistische politische Praxis der jüdischen Bourgeoisie, die einen Teil des internationalen Monopolkapitals bildet. Die Anfänge des Zionismus reichen in das 19. Jahrhundert zurück. Der Begriff Zionismus ist von dem Namen „Zion“ abgeleitet, mit dem sich in der jüdischen Diaspora als kleinbürgerliche Reaktion auf den Antisemitismus Zukunfts- und Erlösungserwartungen verknüpften. Durch den Wiener Journalisten T. Herzel wurde der Zionismus zum politischen Programm erhoben. Der Zionismus entwickelte die reaktionäre Konzeption von der jüdischen Gemeinschaft, die die Klassenfrage ignoriert, um das jüdische Proletariat vom revolutionären Klassenkampf abzulenken, und die Lösung der sog. Judenfrage – wie auf dem I. Zionistenkongress im Aug. 1897 in Basel programmatisch formuliert – in der Schaffung eines jüdischen Nationalstaates auf dem arabischen Territorium von Palästina sah.

Mit dieser Konzeption ordnete sich der Zionismus von Anbeginn in die politischen, ökonomischen und strategischen Interessen des Weltimperialismus ein. Die Zusammenarbeit zwischen Zionisten und britischen Imperialisten führte am 2.11.1917 zu der nach dem damaligen britischen Außenminister benannten Balfour-Deklaration, in der die mit Unterstützung jüdischer großkapitalistischer Kreise (Rothschild) organisierte Einwanderung jüdischer Siedler sanktioniert und britische Hilfe bei der Gründung einer jüdischen „Heimstatt“ in Palästina zugesichert wurde. Auf der zionistischen Konferenz vom Mai 1942 in New York, die die Errichtung eines zionistischen Staates und die Aufstellung einer eigenen Armee auf dem Territorium Palästinas beschloss, erfolgte die Einordnung des Zionismus in die Pläne des USA-Imperialismus im Nahen Osten. Mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 wurde der Zionismus zur Staatsdoktrin erhoben. Der Staat Israel bildete von nun an das Zentrum der ideellen und politischen Entwicklung auf die jüdischen Bürger in Israel und in anderen Ländern der Welt im Sinne von Nationalchauvinismus. Der Hauptstoß des politischen Zionismus richtet sich lange gegen die arabische nationale Befreiungsbewegung, ihre antiimperialistisch-demokratische Profilierung und ihr Bündnis mit der sozialistischen Staatengemeinschaft. Die aggressive Politik Israels führte, unterstützt von imperialistischen Staaten, insbesondere den USA, zu den militärischen Auseinandersetzungen im arabischen Raum, zur Entwicklung des Nahostkonpfliktes. Auf der XXX. UNO-Vollversammlung (1975) wurde mit der Resolution 3379 der Zionismus als eine Form des Rassismus und der rassistischen Diskriminierung verurteilt.
Aus: Kleines politisches Wörterbuch, sechste Auflage, Dietz Verlag Berlin, 1986

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