Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Montag, 12. Januar 2009

Sinn des Lebens:

Sinn des Lebens: Grundfrage jeder Weltanschauung, insbesondere jeder Ethik, auf die in der Geschichte des menschlichen Denkens von den Ideologen der verschiedensten Klassen unterschiedliche Antworten gegeben werden. Sie umfasst die Frage nach Sinn, Zweck und Ziel des menschlichen Lebens, die Frage nach dem Lebensinhalt des Menschen und nach den gesellschaftlichen Lebensbedingungen, unter denen menschlichem Tun Erfolg beschieden ist. Die Beantwortung dieser Fragen hängt in starkem Maße von den historisch konkreten Verhältnissen und der Klassenzugehörigkeit der einzelnen Individuen ab. Erst die marxistisch-leninistische Philosophie, die Weltanschauung der Arbeiterklasse, gibt den Menschen die theoretischen Voraussetzungen für eine wissenschaftlich begründete Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Der dialektische und historische Materialismus geht davon aus, dass sowohl in der Natur als auch in der Gesellschaft Gesetze wirken, die der Mensch grundsätzlich erkennen kann und nach denen er handelt. In der Gesellschaft geschieht nichts, was nicht auf die eine oder andere Weise durch den Kopf des Menschen gegangen wäre. Der Mensch als denkendes und handelndes Wesen besitzt die Fähigkeit, die Resultate seines Handelns gedanklich, ideell vorwegzunehmen. Er stellt sich auf der Grundlage seiner täglichen praktischen Erfahrungen und aus wissenschaftlicher Einsicht in bestimmte gesetzmäßige Zusammenhänge Ziele, von denen er sich leiten lässt. Allein der Mensch ist daher in der Lage, seinem Leben einen Sinn zu geben. Das individuelle Leben ist auf vielfältige Weise mit dem Leben der ganzen Gesellschaft verbunden. Der einzelne Mensch kann den Sinn seines Lebens nur innerhalb der Gesellschaft finden. Die religiösen Weltanschauungen übertragen die dem Menschen eigene Fähigkeit, sich Ziele zu setzen, auf ein irrationales Wesen, das allein der Sinnurheber sei, das die Bestimmung des Menschen kenne und ihn auf das Endziel ausrichte. Das verdammt den Menschen dazu, für immer zu einem willenlosen Spielball gottgewollten Schicksals zu werden. Diese Auffassung vom Sinn des Lebens hat ihre realen Wurzeln in den antagonistischen Klassenbeziehungen, die auf dem Privateigentum an den Produktionsmitteln beruhen. Hier setzen sich die Gesetze der gesellschaftlichen Bewegung spontan durch. Daher wussten viele Menschen ihrem Leben keinen Sinn zu geben. Aber zu allen Zeiten gab es auch Menschen, die den Sinn ihres Lebens darin sahen, durch ihre Arbeit, ihre Beharrlichkeit und ihren Opfermut dazu beizutragen, die Menschheit vorwärts zuführen. Hierbei gerieten sie oft mit den Interessen der herrschenden Klassen in Konflikt bzw. nahmen bewusst den Kampf gegen sie auf. Nicht nur Wissenschaftler, Kulturschafende, revolutionäre Kämpfer, sondern auch die vielen Namenlosen, die vielleicht selbst keinen Sinn in ihrem Leben sahen und sehen konnten, haben objektiv durch ihre Tätigkeit die Entwicklung vorangetrieben. Ihre Arbeit, ihre Leiden waren nicht umsonst, waren nicht sinnlos. Ihre Anstrengungen sind aufgehoben und bleiben erhalten in den Errungenschaften der folgenden Generationen.
Doch erst mit der Errichtung der sozialistischen Gesellschaft … ausgerüstet mit einer wissenschaftlichen Weltanschauung, braucht niemand mehr zu befürchten, ein sinnloses Leben führen zu müssen. Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten für ein sinnerfülltes Leben in der sozialistischen Gesellschaft bewegt die Menschen vielmehr die Frage nach den realen Wegen und Mitteln eines sinnvollen und glücklichen Lebens. Die Weltanschauung der Arbeiterklasse hilft, diese Antwort zu finden. Sie ist eine zutiefst optimistische Weltanschauung, die den Menschen auf das Leben, auf die Entfaltung seiner Schöpferkraft, auf eine sinnvolle Lebensgestaltung und nicht auf den Tod orientiert. Sie vereint die Kräfte des Volkes zur gemeinsamen Tat für ein gemeinsames Ziel, die Schaffung der sozialistischen Gesellschaft.
Wer sich ständig bemüht, in die Gesetze von Natur und Gesellschaft einzudringen, sein Wissen zu vervollkommnen,wer seine schöpferischen Kräfte zum Wohl des Volkes einsetzt und entfaltet, wer durch seine Leistungen hilft, den materiellen und kulturellen Reichtum zu mehren und zu schützen, kurz, wer sein Leben in den Dienst der Befreiung der Menschheit stellt, gibt seinem Leben tiefen humanistischen Inhalt, gibt seinem Leben Sinn.
Quelle: Kulturpolitisches Wörterbuch, zweite, erweiterte Auflage, Dietz Verlag Berlin 1978 Seite 627/28

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