Noch einmal zum Ergebnis der Wahlen in Russland,
besonders unter dem Gesichtspunkt des ideologischen Kampfes, welcher breitenwirksam
durch die Medien geführt wird. Gegenstand einer Betrachtung auf der Seite „KritischeMassen“ war eine in Bedeutung gehobene Träne und deren Interpretation. Ein
interessanter Beitrag, welcher veranschaulicht, wie unterschiedlich Medien über
sich gleichende Ereignisse urteilen, je nach Interessenlage ihrer Auftraggeber.
Dabei wird die Sprache den aktuellen Geflogenheiten und Entwicklungen angepasst
und der Mythos von Unabhängigkeit und Überparteilichkeit hochgehalten. Nur
desto unabhängiger und überparteilicher eine Institution ist, desto
einflussreicher die Interessen, welche dahinter stehen, aber verschleiert
werden sollen. Zum Beitrag, welchen ich gerne weiterempfehle, hatte ich zwei
Kommentare hinterlassen, welche zum Gegenstand auch andere Kommentare haben
(die Gegenstände werden im Zusammenhang mit den Kommentaren
verständlich):
1.) Ein guter und treffender Beitrag,
und kein Mensch
verdummt sich gezielt selbst, auch die „Konsumenten der Machtmedien“ nicht.
Verdummung ist kein Ziel der Konsumenten, ganz im Gegenteil, Verdummung ist
aber Ziel der „Machtmedien“! Vorraussetzung dabei ist nicht dass Menschen sich
verdummen lassen wollen, sondern dass ein entsprechender Nährboden gegeben ist
oder geschafften wird. Da ist als Grundlage zum einen das Bildungssystem in
diesem Lande, aber auch die verbreitete Illusion, das es etwas, so etwas wie
Medien z. B. gibt, was über den Dingen steht und unabhängig im Interesse der
Allgemeinheit (was auch immer darunter zu verstehen ist), agiert.
Der
Irrationalismus
hat gesiegt, jedenfalls in den „Machtmedien“, Unwichtiges wird zu Wichtigem,
alte Kleesches aufgewärmt und an weit zurückliegende christliche Traditionen
erinnert, wie Hexenverbrennungen! Das dabei diese Tradition gern auf andere
Kulturkreise übertragen wird, verwundert nicht, waren es doch damals auch
Andersdenkende und Andersseiende, welche verunglimpft wurden und zur „Seelenrettung“
dem Scheiterhaufen überantwortet wurden. Der Mob war immer dabei, mit
geschärften Mistforken und Fackeln ließ er sich oft missbrauchen, wärmte sich
am Feuer und freute sich, dass nicht er es war, welcher lodernd und elend
krepierte!
2.) (Gegenstand ist der Beitrag von
Kranich05)
Früh krümmt sich,
was ein richtiger Haken werde will, oder so ähnlich, nur warum? Dabei sollte
schon auf die Formulierung geachtet werden, so hatte ich geschrieben; „kein
Mensch verdummt sich gezielt selbst,“ und das bedeutet nicht mehr, aber auch
nicht weniger, dass es nicht Ziel des Menschen ist, sich selbst zu Verdummen!
Das bedeutet nicht, dass Mensch es nicht macht und sich verdummt! So gesehen
verdummen sich die Menschen durchaus selbst, wenn sie nicht nur als Objekt,
sondern auch als
Subjekt
wahrgenommen werden. Und was bedeutet eigentlich Verdummen? Letztlich doch nur,
das Mensch hinter seinen Möglichkeiten der Erkenntnis zurück bleibt, oder sich
dorthin versetzt, versetzen läst, durch Mensch!
Gelegentlich kommt
es auf Nuancen an, ein Wort mehr, ein Wort weniger und Aussagen verkehren sich
in ihr Gegenteil!
Dabei sei auch gefragt, warum
„schließen sie sich ‚umso lieber’ selber krumm“?
Machen sie dieses wirklich und
„umso lieber“,
oder werden sie gezwungen es zu tun? Dass sie hingegen die Schlüssel wegwerfen,
kann nicht bestätigt werden, eher verlegen sie diesen, oft bewusst,
gelegentlich auch in der Hoffnung ihn nicht gebrauchen zu müssen! Warum?
Aber soweit so gut mit den Metaphern, das Sein
bestimmt das Bewusstsein, so auch das gesellschaftlichen Sein das
gesellschaftliche Bewusstsein. In diesem Zusammenhang sei
FriedrichEngels bemüht:
„Die Zwecke der Handlungen sind
gewollt, aber die Resultate, die wirklich aus den Handlungen folgen, sind nicht
gewollt, oder soweit sie dem gewollten Zweck zunächst doch zu entsprechen
scheinen, haben sie schließlich ganz andere als die gewollten Folgen. Die
geschichtlichen Ereignisse erscheinen so im ganzen und großen ebenfalls als von
der Zufälligkeit beherrscht. Wo
aber auf der Oberfläche der Zufall sein Spiel treibt, da wird er stets durch
innre verborgene Gesetze beherrscht, und es kommt nur darauf an, diese Gesetze
zu entdecken.
Die Menschen machen
ihre Geschichte, wie diese auch immer ausfalle, indem jeder seine eignen,
bewusst gewollten Zwecke verfolgt, und die Resultate dieser vielen in
verschiedene Richtungen agierenden Willen und ihrer mannigfachen Einwirkung auf
die Außenwelt ist eben die Geschichte. Es kommt also darauf an, was die vielen
einzelnen wollen. Der Wille wird bestimmt durch Leidenschaft oder Überlegung.
Aber die Hebel, die wieder die Leidenschaft oder die Überlegung unmittelbar
bestimmen, sind sehr verschiedener Art.“
Ach ja, soll ein altes chinesisches Sprichwort
sein: Säge an dem Ast, auf dem Du sitzt, bevor man dich daran aufhängen kann!
Schon ein Unterschied zur hier gebräuchlichen Version, dass nicht an dem Ast
gesägt werden soll, auf dem man sitzt! Letzteres haben die Menschen hierzulande
in ihrer Mehrheit verinnerlicht und drängen sich auf dem Ast am morschen Baum,
im Wald von morschen Bäumen, sie klammern und jammern und hoffen, ihr Baum wird
nicht vom Blitz getroffen und sind vor Angst besoffen. Dabei legen sie sich den
Strick noch selbst um den Hals, Säge weit von sich geworfen, in der Hoffnung er
würde sie halten, wen der Ast bricht und das sie so nicht auf den Boden fallen!
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