Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Die richtige Schraube?

Die richtige Schraube?

Nun ist das große Wirtschaftswunderprogramm beschlossen und jetzt geht es ans Bezahlen. Da ist der Finanzminister gefragt, jener Mensch also, welcher bis vor kurzem den Menschen nicht nur in den Computer schaute, rüstet sich nun dazu um der überwiegenden Mehrheit ins Portmonee zu greifen. Dieses erregt natürlich auch Aufmerksamkeit in der Presse, so auch in der Jungen Welt unter dem Titel „Schäuble schießt sich ein“. Ein interessanter Beitrag, welcher auf die verschiedensten Aussagen von Politikern, in den verschiedensten Medien, aufmerksam macht. Und wie nicht anders zu erwarten, meldet sich sogar die PDL aus dem Bundestag mit kosmetischen Vorschlägen zu Wort.

Zu diesem Beitrag habe ich folgenden Leserbrief in der Internetausgabe hinterlassen:

Die richtige Schraube?

Letztendlich waren diese Entwicklungen absehbar, wer dem einen gibt, muss dem anderen nehmen. Das dabei nach noch mehr Steuergeschenken gerufen wird, und im Gegenzug die Kosten dafür erspart werden müssen, ist zwar nicht überraschend, sorgt trotzdem für entsprechende Aufregung. Der Finanzminister schnürt sein Sparpaket, selbst der ermäßigte Steuersatz, welcher gerade erst auf die Hotellerie ausgeweitet wurde, steht zur Disposition. Sogar wenn es schwierig scheint, unmöglich ist es sicher nicht. Zu guter Letzt müssen die Kosten ja geschulter werden und von wem dieses zu geschehen hat, stand von Anfang an fest. Da kommen zu allererste all jene in Frage, welche von den Steuergeschenken nichts haben. Das in diesem Zusammenhang die Tarifforderungen des öffentlichen Dienstes in die Schusslinie geraten, ist eigentlich nicht verwunderlich, verwunderlich ist eher die Naivität der Partei Die Linke. Da wird gefordert die Verursacher der Krise zur Verantwortung zu ziehen, ohne die Ursachen der Krisen überhaupt zu benennen und konsequenterweise die Systemfrage zu stellen! Nun ja, Tod dem König! Es lebe der König! Ach so, wenn schon an der falschen Schraube gedreht wird, was wäre die richtige Schraube, um Veränderungen im Interesse der Mehrheit zu erwirken und warum sollte gerade diese Bundesregierung daran drehen? Hätte wenn und aber, oberflächliche Kritik und linkes Wunschdenken taugen maximal zum verbergen der eigenen Scham!

Aber auch in der MZ ist dieses Thema präsent und unter der Überschrift „Deutschland muss sparen“ gibt es eine etwas andere Sicht auf das Problem. Dieses ist nun nicht weiter verwunderlich, wenn berücksichtigt wird aus welchem Hause das Blatt stammt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die FDP einen schnellstmöglichen Beginn der Sparmaßnahmen angemahnt! Und nach dem sie ihre Klientel gut bedient hat, muss die Zeche nun bezahlt werden. Wobei in diesem Zusammenhang aber auch angemahnt wird, den Deckel noch auf den Topf zu halten, immerhin stehen noch Wahlen vor der Tür und so manche Sparmaßnahmen könnte dem Wähler mehr zu denken geben, wenn er selbst davon betroffen sein könnte. Nun hat man sich zwar mit den Steuergeschenken sicherlich einige Stimmen sichern können, nur reichen diese Stimmen für eine Mehrheit lange nicht aus, da es sich nur um klägliche Minderheiten handelt. Das Klagen haben diese darum lange noch nicht aufgegeben und wie hungrige Vogeljunge, öffnen sie ihren Schnabel immer weiter und sind schier unersättlich, … diese Kuckucksküken! Das „Subventionen mit dem Rasenmäher gekürzt werden“ müssen, ist dabei selbstverständlich, genauso wie die zu kürzenden Subventionen sicher schon feststehen und die jüngst ausgereichten Subventionen nicht einmal tangieren werden.

Ja, Deutschland muss sparen und so wird gespart werden, um weiter kräftig Umverteilen zu können. Wie, wann, wo, wie viel, steht eigentlich schon fest, zum Schein wird noch etwas geplänkelt um Auseinandersetzung zu simulieren. Letztendlich um den Bürger für das vermeidlich kleiner Übel zu vereinnahmen. Immerhin, Deutschland muss sparen, das steht fest, da beißt die Maus keinen Faden ab, wie und mit welchen Grausamkeiten dieses geschehen wird, wird gegenwärtig ausgetestet.

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