Demokratie, was immer sie ist und
allgemeinem Verständnis folgend, hat diese etwas mit Wahlen zu tun. Nur haben
wir die Wahl, oder wählen wir um die Wahl zu haben und was wählen wir, ja was
können wir wählen? Dieses Jahr soll ja wieder viel gewählt werden,
Landtagswahlen, sogar eine Bundestagswahl stehen an und so gibt es Initiativen,
welche „Wahlprüfsteine“ herausgeben, auf deren Basis es Wahlempfehlungen geben
soll. Seiten im Internet beschäftigen sich damit, wie es gelingen kann, die
Kandidaten herauszufinden, welche am besten geeignet sind, oder sein sollen, Volkes
Interessen zu vertreten. Einfluss auf die Kandidatenauswahl haben diese Seiten aber
nicht und oft werden auch nur die Kandidaten welche über einen entsprechenden
Bekanntheitsgrat verfügen berücksichtigt. Die Kür der Kandidaten an sich bleibt
davon unberührt, genauso wie die Ergebnisse der Wahlen, welche gern in
prozentualen Anteilen ausgedrückt werden.
Es ist die Wahl der Qual, oder
war es die Qual der Wahl? Egal, wählen
darf der „mündige“ Bürger, entscheiden darf er nicht! Dabei wird ihm
suggeriert, er würde entscheiden, wenn er denn wählen würde. Letztlich bleibt
ihm aber nur die Wahl zwischen den verschiedenen Bettelsuppen, welche ihm
vorgesetzt werden. In der Regel wählt er die Bettelsuppe, welche für ihn am
besten duftet (der Schein kann
trügen), deren Kessel sichtbar
(präsent in den Medien z. B.) gut aufgestellt ist und nicht Gefahr läuft vom präsentiertem Buffet zufallen (5%Hürde z. B.)!
Menschen welche sich nun
entschieden haben keine der dargebotenen und möglichen Bettelsuppen zu
schlucken, sind aus diesem Grund lange noch nicht unpolitisch, wie oft und gern
unterstellt, sondern engagieren sich oft mittels praktischer Tat für ihre
Interessen auf den verschiedensten Ebenen.
Politik ist
letztlich auch nicht der Zirkus (Parlamentarismus), welcher uns von Politikern
als solche verkauft wird. Das Wachstum der Partei der Nichtwähler ist kein
Zeichen für Politikmüdigkeit, sondern für die zunehmende Zerstörung der
Illusion, mittels Wahlen könnten gesellschaftliche Verhältnisse verändert
werden! Das eine solche Erkenntnis unter Umständen resignierend daherkommt, ist
oft der ergebnislosen Suche nach Alternativen geschuldet. Aus diesem Grund ist
es notwendig alternative Möglichkeiten zu nutzen, ihre Wirksam- oder
Unwirksamkeit zu erfahren und diese Erfahrungen zu propagieren.
„Mehr
Demokratie wagen“, möge sich gut anhören, allein sind es die gesellschaftlichen
Verhältnisse welche die Möglichkeiten vorgeben, den Rahmen abstecken und zeigen,
dass
Demokratie
eine
„Form der Machtausübung“ und
keine selig machende Institution allgemeinen Interessenausgleichs ist. …
einiges würde mir noch einfallen, aber ich muss jetzt los, die Arbeit ruft,
oder die Beschäftigung … nun ja, …!
P.S. Wie dem auch ist, ich gehe
trotzdem wählen, …
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