Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

Zitat:

Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Samstag, 5. Januar 2013

Gedanken zu einem Appell - Der Schrei nach Entschleunigung!


Auf einen gemeinsamen „Appell für die Rettung der Völker Europas“ wurde ich per E-Mail aufmerksam gemacht. Sicher nicht uninteressant, meine Gedanken und so begann ich mit dem Lesen, gerade auch weil die Internetseite auf welche verwiesen wurde, mit Koalition des Widerstandes überschrieben ist. Nach lesen des Appells schickte sich eine Antwort, wobei mir da die Beschränktheit der Überschrift noch nicht so richtig bewusst war. Vielleicht auch darum, weil ein ganzer Teil "Prominenter" den Appell schon unterschrieben hatten. Doch was bedeutet diese Überschrift, ein Appell „für die Rettung der Völker Europas“? Was ist mit den anderen Völkern, haben diese nicht dieselben Probleme, oder gar noch wesentlich größere? Sind es die Europäer, welche am stärksten von den Folgen imperialer Globalisierung betroffen sind? Viele Fragen kamen mir beim lesen des Appells in den Sinn und irgendwie musste ich an Don Quijote denken, wie dieser gegen die „Riesen“ an-geritten. Und auch wenn der Appell oder die Petition mit den Unterschriften einiger "Prominenter" glänzen kann, konnte ich nicht entdecken, an wem er/sie gerichtet. Oder ist sie/er gerichtet an das Wir und die notwendige mächtige Widerstandsfront?    
Im folgendem meine Antwort auf die E-Mail und ein Gedicht zum Thema:  

Hallo …,
nichts für ungut, aber wer da angesprochen wird steht fest, ich erkenne mich nicht, bin ich doch weder Intellektueller noch Künstler, auch sind spontane Bewegungen so nicht mein Ding, spontan kann sich etwas entzünden, es kann auch nachgeholfen werden, nur so spontan die Entzündung, so spontan der Vorgang und so spontan das Ende, es fehlt mangels Substanz die Energie. Und was heißt schon die Bedeutung der Lage zu erkennen? Welche Lage, wessen Lage und liegt man gelegentlich nicht sogar schief? „Wir müssen eine mächtige Widerstandsfront gegen das nahende »totalitäre Empire der Globalisierung« aufstellen. Bevor es zu spät ist! Jeder kann diese Initiative unterstützen."“ Globalisierung als die Ursache gegenwärtiger Probleme? Nur was sind die Ursachen für die Globalisierung, welche in der Kritik steht? Und haben die Regierungen versagt, oder haben sie nicht genau das getan, was von ihnen erwartet wurde? Und wird nicht mit einem erneutem „New Deal“ nur in die Mottenkiste gegriffen und ein Instrument gewählt, welches schon einmal bei der Lösung anstehender Probleme versagt hat, den Aufgeschoben ist nicht aufgehoben?

Der Schrei nach Entschleunigung!

Initiative  unterstützen,
nur was wird in Frage gestellt?
Rennt, rennt, rennt, rennt,
lasst euch nur nicht aufhalten,
lauft, lauft, lauft,
schaut aber nicht nach unten,
sonst würdet ihr erkennen,
dass ihr auf einem Laufband euch müht,
dessen Geschwindigkeit zunimmt!
Also lauft schneller,
noch schneller
und noch schneller,
denn wenn ihr stehen bleibt,
bleibt das Band nicht stehen,
lauft, lauft, lauft,
euer Ziel immer vor Augen,
es ist nah
und manchmal näher
und wenn es näher kommt,
läuft das Band schneller,
ein Verschnaufen nicht möglich,
das Band läuft,
läuft und läuft,
es hält nicht an,
es bringt das Ziel nicht näher,
lauft, lauft, lauft,
wie die Gertiebenen von Angst zerfressen,
der Hoffnung folgend,
lauft, lauft, lauft!
Die totale Kolonialisierung der Welt gilt es zu bekämpfen,
sie steht vor dem Laufband,
und euer Blick ist drauf gerichtet,
starr,
keine Ablenkung zulassend,
das Elend treibt zum Laufen,
die Welt gilt es zu retten,
vor der Kolonisierung durch das Kapital.
Lauft, lauft, lauft,
vergesst alles,
legt ab was euch das Laufen erschwert,
lauft, lauft, lauft,
das Ziel vor den Augen!
Wenn ihr die Schwerkraft negiert,
könnt ihr euer Ziel erreichen?
Doch selbst wenn ihr euch aller Lasten entledigt,
nackt auf dem Laufband lauft,
ihr werdet schwitzen
und Pfunde verlieren,
ihr lauft, lauf, lauft,
das Ziel vor den Augen,
am Ende des Laufbandes.
Leicht wie Federn,
mehr schwebend als laufend,
den Bodenkontakt minimierend,
dem Ziel entgegenschwebend,
werdet ihr fallen,
entkräfte,
auf das Laufband,
dessen Geschwindigkeit unvermindert zugenommen hat,
so das die gefallenen vom Ziele weg,
vom Laufband geschleudert werden,
… also lauft lauf, lauft!
Doch zerschmettert die Knochen,
am Ende die Kraft,
das Ziel nicht erreicht,
liegt es in weiter Ferne,
ihr seid erschlafft!
Die Probleme haben sich verschärft,
obwohl ihr gelaufen seid,
und alles gegeben habt,
was ihr geben konntet,
nur eines habt ihr nicht getan,
… das Laufband zu zerstören!

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