Nicht gesucht, aber
gefunden habe ich einen Beitrag, welcher eine Beziehung von Radfahrern
zur Schuldenbremse herstellt. Durchaus etwas verwirrend und so dachte
ich über das Thema nach und schrieb meine Gedanken nieder. Anschließend
war ich mir aber nicht sicher ob ich den Text veröffentlichen solle.
Aber warum nicht, wenn er den schon geschrieben wurde und ich im Moment
meine Gedanken zu einem anderen Thema noch ordnen muss! Also hier meine
Gedanken zu Radfahren, Schuldenbremsen, Schulden, Konsum, Investitionen
und Kommunen welche ohne Schulden nicht sein können:
Von der Schuldenbremse zur Fahrradbremse, oder umgekehrt?
In jedem Fall wird
gebremst, was in der Regel folgt wenn vorher Gas gegeben wurde, ob nun
mit dem Fahrrad oder mit den Schulden, egal. (Wobei die notwendig
aufzuwendende Bremskraft proportional der sich beschleunigenden Talfahrt
ist. So ist es wenn es bergab geht oder immer tiefer in eine Krise
hinein!)
Ja, heute schon gedacht,
aber nicht nachgedacht, habe ich mir beim lesen des Beitrages gedacht
und darüber nachgedacht! Das macht den Unterschied, wie ich jüngst
dachte, als ich übers
Denken nachdachte!
Und so wollte ich einen Kommentar hinterlassen, doch falsch gedacht,
diese Funktion steht leider zum Beitrag nicht zur Verfügung. Also dachte
ich nach und schreibe diesen Text! (Um das Denken mit dem Nach nicht zu
vernachlässigen.) Dabei ist der Appell an die Radfahrer ja ganz nett,
nur etwas am Ziel vorbei, besonders wenn die Aussagen zur Verschuldung
betrachtet werden! Da werden private Schulden, auf Grund von Krediten
zum Konsum, öffentlichen Schulden von kommunalen Haushalten, auf Grund
von “Investitionen”, gegenübergestellt. Dieses kommt in folgender
Aussage besonders zum tragen:
„Lieber deutscher Radfahrer, du
vergisst, dass Staatshaushalte, kommunale Haushalte NUR über Schulden
funktionieren können. Diese sprachlichen Liederlichkeiten, die wir
allgegenwärtig hören, verwechseln außerdem Schulden mit Investitionen.“ Das ist doch was! Nur einmal ehrlich, der denkende Schreiber dieser Sätze sollte lieber vergessen, das
„kommunale Haushalte NUR über Schulden funktionieren können“, denn auch wenn sich dieses gegenwärtig so darstellt, ist es nicht so, sie könnten auch ohne!
Als
Unterüberschrift zur Seite finden sich zwei Zitate und einmal von der
Richtigkeit abgesehen, hat der denkende Betreiber der Seite Marx
anscheinend nicht richtig verstanden, jedenfalls was dessen ökonomische
Theorien betrifft. Denn dieser beschäftigt sich mit dem Thema ebenfalls,
nicht unbedingt am Beispiel der Radfahrer, aber immerhin. Und nicht nur
das festgestellt wird, das „kommunale Haushalte NUR über Schulden funktionieren,“
werden diese Schulden dann noch als Investitionen klassifiziert. Dieser
Logik folgend kann festgestellt werden, dass der private Schuldner,
hier in Form des Radfahrers, Schulden macht um zu konsumieren und der
öffentliche Schuldner, Schulden machen MUSS um zu investieren! Aber so
etwas kann schon passieren, wenn der „deutsche Radfahrer“
welcher hier, aus welchem Grund auch immer, zum Verfechter einer
Schuldenbremse erklärt wird. Da spielt es auch keine Rolle, warum
Kommunen gezwungen sind sich immer weiter zu verschulden und dass das
meiste der aufgenommenen Schulden oft zum begleichen laufender Kosten
benötigt wird! Getätigte Investitionen sind übrigens auch
gleichbedeutend mit Konsum! Letztlich ist es egal, wer verschuldet ist,
es wird in jedem Fall auf zukünftige Einnahmen vorgegriffen. Schulden
sind ein Instrument wirtschaftlichen Seins, im Falle der beiden
genannten Beispiele dienen sie der Umverteilung zukünftiger Ergebnisse
der Wertschöpfung. Nicht mehr aber auch nicht weniger! Gelegentlich
macht es also durchaus Sinn, nicht nur zu Denken und zu reflektieren,
sondern auch nachzudenken!
>>Die Gedanken
der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken,
d. h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der
Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende Geistige Macht. <<
(MEW, 3, S. 46)
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