Heute
habe ich per E-Mail folgenden Aufruf erhalten, verbunden war dieses
mit der Bitte um Weiterverbreitung. Und auch wenn es mir nicht
möglich sein wird, an der Solidaritätsreise nach Griechenland
teilzunehmen, unterstütze ich diesen Aufruf!
Nein
zu Spardiktaten und Nationalismus!
Solidaritätsreise
nach Griechenland, 15. bis 22. September 2012
Ein
in der Geschichte der Europäischen Union bisher einmaliges
Sparprogramm hat Millionen Griechen in bittere Armut gestoßen. Der
Hunger ist zurückgekehrt, das Gesundheitswesen zusammengebrochen.
Allein in Athen sind über 250.000 Menschen auf die Suppenküchen der
Kirche angewiesen, um zu überleben. Die Krankenkassen sind pleite.
Sie können ihre Rechnungen bei Ärzten und Apotheken nicht mehr
zahlen. Immer öfter müssen Patienten für Medikamente und ärztliche
Behandlung selber aufkommen. Wer dazu nicht in der Lage ist, wie
Hunderttausende, bleibt von der medizinischen Versorgung
ausgeschlossen.
Während
die Lohn-, Gehalts- und Verbrauchssteuern stiegen, wurden die
Arbeitslosenhilfe auf 360 Euro im Monat zusammengestrichen und die
Bezugsdauer auf ein Jahr gekürzt. Danach bleibt nur die
Unterstützung durch Familienangehörige oder der Gang zu den
humanitären Suppenküchen. Bei denen, die noch Arbeit haben, wurden
die Löhne um bis zu 50 Prozent gesenkt. Der Mindestlohn wurde von
750 auf 590 Euro reduziert.
Die
griechische Eisenbahn und die Agrarbank werden privatisiert. Weitere
Privatisierungen sollen folgen – faktisch das gesamte griechische
Staatseigentum soll internationalen Finanzinvestoren und Konzernen
zum Kauf angeboten werden.
Zur
Durchsetzung der Spardiktate wurden die griechische Verfassung
gebrochen, die Rechte des Parlaments ausgehebelt und die
Tarifautonomie beseitigt. Den Gewerkschaften wurde verboten,
Lohnerhöhungen zu vereinbaren, solange die Arbeitslosigkeit nicht
auf unter 10 Prozent gesunken ist. Die Abwälzung der Krisenlasten
auf die Bevölkerung verträgt sich nicht mit den parlamentarischen
Spielregeln und mit den Rechten, die den Lohnabhängigen und ihren
Gewerkschaften in der Vergangenheit gewährt wurden.
Griechenland
wurde zum Experimentierfeld für die Umsetzung der kapitalistischen
Krisenlösung, wie sie vor allem von der Bundesregierung mit dem
„Europäischen Fiskalpakt“ vorangetrieben wird. Die Regierungen
in Italien und Spanien folgten mit ihren Sparprogrammen dem
griechischen Vorbild. Das Krisenlösungsmodell lautet: Um Investoren,
Kapitalanleger, große Vermögensbesitzer und deren Banken zu retten,
werden die Krisenlasten der breiten Bevölkerungsmehrheit
aufgebürdet. Die Propaganda von den „faulen Griechen“ und den
„Südländern, die auf unsere Kosten leben“, soll davon ablenken.
Dem wollen wir entgegentreten.
Wir
haben beschlossen, als Zeichen der Solidarität nach Griechenland zu
fahren. Wir wollen uns selbst ein Bild machen von den verheerenden
sozialen Zuständen. Wir wollen Kontakte vertiefen und neue aufbauen
mit denjenigen, die sich seit zwei Jahren gegen die von der Troika
verordneten Spardiktate zur Wehr setzen. Wir wollen ihnen zeigen,
dass es auch im relativ ruhigen Deutschland KollegInnen gibt, die sie
unterstützen. Nach unserer Rückkehr werden wir die gewonnenen
Erfahrungen weitergeben – damit die Idee der grenzübergreifenden
Solidarität stärker wird und sich ausbreitet.
Heute
die griechische Bevölkerung, morgen wir – der Krisenlösung von
Oben die Solidarität von Unten entgegensetzen
Wir
bitten um Spenden für griechische KollegInnen, die unsere Hilfe in
ihrem Kampf benötigen.
Über die Verwendung der gespendeten
Gelder werden wir öffentlich berichten.
Spendenkonto:
Manfred
Klingele-Pape, Konto-Nr: 1211 478 910, Hamburger Sparkasse (BLZ 200
505 50)
Verwendungszweck:
Griechenland-Soli
Wer
den Aufruf und die Delegation mit seinem Namen unterstützen will,
bitte Mail an:
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