Zitat:

Es setzt sich nur so viel Wahrheit durch, als wir durchsetzen; der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein. - Bertold Brecht, „Leben des Galilei“

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Bedrohlich ist das Volk für die Herrschenden, wenn es ohne Furcht ist.“ -Tacitus (römischer Historiker)

Zitat:

Die Furcht vor Übervölkerung tritt stets in Perioden auf, in denen der bestehende Sozialzustand im Zerfall begriffen ist. August Bebel

Dienstag, 14. August 2012

Kreuzzug für niedrigere Löhne!

Es geht ums Prinzip und so kommen die Nachfahren eines Kreuzritterordens als Prinzipienreiter daher, verursachen Entlassungen und Lohnsenkungen, auf ihrem Feldzug Marktanteile zu erobern. Heute wird nicht mehr mit Schwert und Schild gefochten, sondern mit Recht und Gesetz Reichtümer erobert. Wie in den Kreuzzügen Ende des 11 bis 13 Jahrhunderts geht es um Eroberungen, Macht, Einfluss und Geld. So haben die „Kreuzritter“ vom Malteser-Orden geklagt und Recht bekommen und der Harzkreis muss „Leistungen im Rettungsdienst … erneut“ ausschreiben. „Seit 1992 teilen sich diese Aufgabe im Harz das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) sowie der Eigenbetrieb Rettungswesen des Landkreises.“ Wobei von der Teilausschreibung erst einmal der ASB betroffen ist und „deswegen hat der ASB Halberstadt all seinen 20 Mitarbeitern im Rettungsdienst zum Ende des Jahres gekündigt.“ Ein Teil dieser ist seit Jahren beschäftigt und hat aus diesem Grund eine sechsmonatige Kündigungsfrist. Der Landkreis selbst war mit der Arbeit zufrieden und außer des formalen und nun gerichtlich bestätigten Ausschreibungsverfahrens gibt es eigentlich keine Notwendigkeit etwas am gegenwärtigen Zustand zu ändern. Und selbst wenn die meisten der Mitarbeiter wieder eingestellt werden, so wird sich ihre arbeitsrechtliche Situation nicht gerade verbessern, denn „für den Halberstädter ASB hat die veränderte Ausschreibung weitreichende Konsequenzen, wie die Geschäftsführerin Uta Pfaff gegenüber der Volksstimme zugeben muss. "Um überhaupt eine Chance zu haben, diese Ausschreibung zu gewinnen, müssen wir bei unseren Kosten sparen", erklärt sie.“ Ja so ist es bestellt um die christliche Nächstenliebe, wenn es ums Geld geht! Da hilft auch nicht, wenn von Seitens des „Kreuzritter“ betont wird, „für die Malteser gehe es ums Prinzip!“ Ums Prinzip ist es damals in den Kreuzzügen ebenfalls gegangen, religiös und wirtschaftlich war die Motivation, wobei das Religiöse in den Vordergrund gestellt und die Kreuzfahrer motivieren sollte und das wirtschaftliche Interesse verdecken. Letztlich war für die Motivation der Kreuzfahrer aber die Aussicht auf reichlich Beute ausschlaggebender den Weg aufzunehmen und andere Völker mit Krieg zu überziehe. Um etwas anderes geht es heutzutage allerdings auch nicht, wenn Truppen in Bewegung gesetzt werden um Völker weltweit mit westlichen Segnungen zu beglücken. So werden im Harzkreis zwar keine Truppen in Bewegung gesetzt, sondern im Sinne von Freiheit und Demokratie Gerichte bemüht um wirtschaftliche Interesse durchzusetzen, in erster Linie gegen die Beschäftigten! Und „deswegen habe man vor Gericht eine neue Ausschreibung eingeklagt. Diese läuft bis Oktober dieses Jahres. "Es geht uns nicht darum, aggressiv gegen die Mitbewerber aufzutreten. Wir wollen nicht mit aller Macht auf den Markt drängen. Wir wollen nur eine faire Chance bekommen."“ Diese bekommen die Mitarbeiter des ASB natürlich auch, wenn zu lesen ist: „für die Mitarbeiter des ASB könnte diese faire Chance bedeuten, dass sie künftig für mehrere hundert Euro weniger die gleiche Arbeit wie bisher verrichten müssen.“ Wenn diese Chance nicht fair ist, für weniger Geld dürfen sie dann wenigstens die gleiche Arbeit leisten! Ob nun die „Kreuzfahrer“ ihren Kreuzzug gewinnen, steht nicht fest, verloren haben in jedem Fall die entsprechenden Mitarbeiter des ASB! Somit entpuppt sich dieser Kreuzzug als ein Kreuzzug gegen die Arbeitskräfte, für niedrigere Löhne!

Wobei es durchaus eine Lösung geben würde, wenn sie dann politisch gewollt wäre, welche eine solche Prozedur ausschließt und somit im Interesse der Beschäftigten ist. Denn es ist zu lesen: „der Eigenbetrieb sei von der Ausschreibung nicht betroffen, da es ein kreiseigener Betrieb ist. In diesem Fall brauchen die Leistungen nicht ausgeschrieben zu werden, wenn dieser die Aufgaben selbst erfüllen kann.“ Die logische Konsequenz für den Landkreis liegt somit auf der Hand, sie besteht in der Übernahme der entsprechenden ASB - Strukturen in den Eigenbetrieb. Damit würde der Landkreis in Zukunft sich eine Ausschreibungsprozedur sparen, was nicht nur Planungssicherheit für das eigene Unternehmen bedeutet, sondern auch ein höheres Maß an sozialer Sicherheit für die Mitarbeiter im Rettungswesen.

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