U 18 Wahl, früh übt sich, wer ein
richtiger Wähler oder eine richtige Wählerin werden möchte, dazu gab es nun auch
in Quedlinburg die
Möglichkeit.
Wird aber nach praktischer Bedeutung von Wahlen gefragt, so ist zuerkennen,
dass mittels Wahlen keine Veränderungen generiert werden, letztlich kann auch
nur gewählt werden, was einen vorgesetzt wird. Die praktische politische Tat
der Menschen, soll so auf den Walakt beschränkt werden. Wichtig ist das Ritual,
welches in seiner Bedeutung überhöht und die Möglichkeit der Einflussname
mittels Wahlen auf das politische Geschehen suggeriert. Letztlich dienen Wahlen
nur dem Zweck, wie jedes andere Ritual auch, die bestehenden Verhältnisse zu
bestätigen und zu legitimieren. Die Teilnahme an politischen Wahlen entpuppt
sich somit als ein Glaubensbekenntnis zu den bestehenden politischen und
gesellschaftlichen Verhältnisse. Menschen welche sich entschlossen haben nicht
wählen zu gehen und auf ein entsprechendes Glaubensbekenntnis verzichten oder
es sogar verweigern, sind eigentlich nur vom Glauben an das Wahlsystem und
dessen illusorischen Wirkung abgefallen. Sie haben den Glauben an den
Wirkmechanismus durch das Wissen von der eigentlichen Funktionalität der Wahlen
ersetzt, selbst wenn diese Erkenntnis durch die Erfahrung der Wirkungslosigkeit
des Kreuzens eines Wahlscheines für zukünftige Entwicklungen bestimmt wird.
Trotzdem macht es Sinn wählen zu
gehen, dabei sollte sich aber ein jeder Wähler, eine jede Wählerin bewusst
sein, dass sich an den grundsätzlichen Widersprüchen in der Gesellschaft durch
Stimmabgabe nichts ändern wird. Letztlich ist es aber Möglich, innerhalb des
Systems mittels Wahlen marginalen Einfluss zu nehmen und zumindest das
Wahlsystem selbst zu entzaubern, ihm seinem Mythos als Veränderungen
generierendes Mittel allgemeiner Einflussnahme zu nehmen. Sinn macht es in
jedem Fall, seine eigenen grundsätzlichen und objektiven Interessen in den
Mittelpunkt zu stellen und aus der Vergangenheit zu lernen. Letzteres bezieht
sich im Zusammenhang mit Wahlen insbesondere auf die Versprechungen und
Vorankündigungen während des Wahlkampfes und deren Umsetzung nach der Wahl. Das
elementare Bedürfnis nach Leben, sollte auch im Falle von Wahlen
ausschlaggebend sein, so sind für mich zum Beispiel Parteien, welche
Auslandseinsätze der Bundeswehr und Kriege gegen andere Länder und Völker
befürworten, nicht wählbar. Unter diesem Gesichtspunkt ist von den heute im
Bundestag vertretenen Parteien eigentlich nur die Partei Die Linke wählbar.
Auch ist die Stellung der Parteien zur Arbeit allgemein und der Verwertung der
Arbeitskraft durch das Kapital im Besonderen wichtig. Hierbei sind Kriterien zu
berücksichtigen, welche den Verkauf der Arbeitskraft regeln, wie z. B. der
Zwang zu prekärer Beschäftigung, die Stellung zum Handel mit der Arbeitskraft
durch dritte, also zur Leiharbeit und nicht zu vergessen wie sich zu einem Mindestlohn,
in Existenz sichernder Höhe bekannt wird.
Ja es macht Sinn wählen zu gehen,
nur sollten sich keine Illusionen über die Wirksamkeit von Ritualen gemacht
werden, außer das sie taugen Menschen gegen ihre eigenen Interessen
einzunehmen, der Wahlaktes ist ein bestätigender und kein verändernder Vorgang,
wobei die Freiheit des Menschen nicht in der Möglichkeit der Wahl besteht,
sondern in der bewussten, sich den Konsequenzen bewussten Tat!
Ja, ja, entweder es wird eine der
vorgesetzten Bettelsuppen gegessen, wobei am häufigstes die, welche am besten
aussehen und duften, am Ende den Brechreiz aber am intensivsten fördert, bevorzugt
werden, gelegentlich aber auch jene, welche zwar nicht so gut duften, aber
etwas bekömmlicher sind, wobei all diese Suppen nicht wirklich satt machen.
Oder es wird sich gemüht und eine
eigene Suppe gekocht, mit den Zutaten, welche gut und der gesunden Entwicklung
förderlich sind!
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