Bildschirmfoto 2021-04-20 22:58Uhr |
Es gibt ihn, es gibt ihn wirklich, den digitalen Harz und wie es für digital nicht unüblich, gibt es Informationen, so auch das Virus betreffend. Aktuelle Informationen, welche nun so aktuell nicht mehr sind, da sie schon einige Tage alt, aber als sie noch aktuelle gewesen, habe ich folgenden kurzen Kommentar geschrieben:
Also sind 0,1969% der Bevölkerung des Harzes in den letzten sieben Tagen positiv getestet worden und wie viele davon sind erkrankt?
Dieser kurze Kommentar ist nicht ohne Reaktion geblieben und so hat sich die direkte Betroffenheit gemeldet und verkündet, wie betroffen doch ihre Familie sei. Was sie damit sagen wollte kann ich nicht sagen, weil zum einen nicht auf meinen Kommentar eingegangen und zum anderen damit meine Frage auch nicht beantwortet wurde. Aber es ist wichtig das sich die direkte Betroffenheit meldet, da diese in der Regel einen guten Zugang zur Emotion hat und emotional soll das Virusthema behandelt werden.
Die Reaktion der direkten Betroffenheit war zwar nicht die einzige Reaktion, allerdings eine Reaktion wert und so antwortete ich wie folgt:
… mein Beileid und die besten Wünsche zur Genesung. Allerdings ist es nicht nötig auf Grund persönlicher Betroffenheit auf die Palme zu klettern, nur weil eine Aussage, welche gern genommen und ins Bewusstsein der Menschen gebracht, einmal anders ausgedrückt wird. Ist einfach nur Mathematik, oben steht: "die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage (420) pro 100.000 Einwohner beträgt aktuell 196,90", und das sind eben 0,1969% der Bevölkerung des Landkreises. Was ist daran schlimm? Das eine Zahl, welche groß-gerechnet, prozentual, also ins Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gesetzt wird, eher klein? Also wieder der Pandemiemathematik?
Der Inzidenzwert für 7 Tage wird berechnet: ((7 Tage Inzidenz = (Neuinfektionen / Einwohnerzahl) x 100.000)), also für den Landkreis Harz (420 / 213.310) x 100.000 = 196,89.
Um allerdings zu erkennen wie hoch der Anteil der positiv getesteten an der Gesamtbevölkerung ist, ist es einfacher und erhellender Prozentrechnung anzuwenden, also (420 / 213.310) x 100% = 0,19689% der Gesamtbevölkerung.
Und einmal von der Stellung des Kommas abgesehen, hat der Inzidenzwert keinen Maßstab, kommt ominös daher und ist schlecht vergleichbar, der prozentuale Anteil hingegen ist ein wesentlich plausibleres Mass, welches konkretes über die realistische Virus-Betroffenheit der Menschen aussagt. Der Inzidenzwert ist ein Wert welcher als Mittel für die Emotion und die Propaganda genutzt wird.
Und im Gegensatz zum sehr emotional genutzten Inzidenzwert können mit dem prozentualen Anteil zumindest jene etwas anfangen, welche im Mathematikunterricht in der Schule aufgepasst haben. Sie wissen nämlich dass die Gesamtbevölkerung 100%, also für den Landkreis Harz 213.310 = 100% und wenn es Streben ist herauszubekommen, wie Hoch der Anteil der Menschen in den letzten sieben Tagen ist, welche positiv getestet, kann auf die gemeldete und oben veröffentlichte Zahl zurück gegriffen werden. Aktuell 420 und das sind nun mal von 213.310 Einwohnern des Landkreises 0,19689%. Das damit auch auf die Zahl der Virus-Betroffenen und/oder an diesen erkrankten zu schließen ist, muss wohl nicht gesondert erwähnt werden. Und so möge die Ausnahme die Regel bestätigen, allein die Regel ist sie nicht!
Also gute Besserung!
Daraufhin meldete sich die direkte Betroffenheit nicht wieder, aber es gab andere Kommentare, so zum Beispiel folgenden vom Digitalen Harz:
… Ich denke mit Zahlen und Statistik hilft man persönlich betroffenen nicht, niemand möchte die 0,0001% Wahrscheinlichkeit sein, die es dann trifft.
Wenn sich die Menschen an die Maßnahmen und Hygiene halten würden, wäre die Pandemie womöglich längst vorbei und gebe weniger betroffene. Aber dann würde man ebenfalls die Maßnahmen kritisieren, nur weil noch weniger betroffene vorliegen. Ich denke man sollte dankbar sein, das die Zahlen so niedrig sind und noch dankbarer, wenn man selbst nicht erkrankt ist.
So gab es noch weitere Kommentar, meiner obigen Aussage wurde zugestimmt und sich mit den Aussagen des Digitalen Harzes auseinandergesetzt. Allerdings wollte ich ebenfalls die Aussagen des Digitalen Harz nicht unbeantwortet lassen und so entstand folgender Text:
Sehr geehrter Digitaler Harz, es freut mich dass Sie denken und es geht auch nicht darum "mit Zahlen und Statistik" ... "persönlich Betroffenen" weiterzuhelfen. Allerdings ist es um persönliche Betroffenheit nicht gegangen, sondern nur um die Darstellung, so hatte ich oben geschrieben: "Also sind 0,1969% der Bevölkerung des Harzes in den letzten sieben Tagen positiv getestet worden und wie viele davon sind erkrankt?", woraufhin sich die persönliche Betroffenheit meldete und emotional reagierte. Nur was ist falsch an meiner Aussage? Oder liegt es daran, dass ich nicht geneigt bin, dieses Thema zu emotionalisieren?
Und wenn Sie, Digitaler Harz, nur einen Funken wissenschaftlichen Anspruch ihr Eigen nennen, so müsste Ihnen bewusst sein, dass Einzelbeispiele als Beleg für komplexe Vorgänge untauglich, maximal die Emotionalität ansprechen und so möge die Ausnahme die Regel gelegentlich bestätigen, allein die Regel ist sie nicht.
Und sie werden mir doch sicher recht geben können, dass emotional das Problem mit einem Virus nicht zu lösen ist. Aber gerade die Emotionen der Menschen werden mit der allgemein üblichen Berichterstattung angesprochen und aus diesem Grund ist es Sinnvoll darauf zu verweisen, was die Emotionen vieler Menschen, vor allem auch nicht direkt oder indirekt Betroffener hoch-kochen lässt. Letztlich verhält es sich für die meisten Menschen mit dem Virus, wie mit dem berühmten Sack Reis, welcher in China umgefallen. Weit über 90% der Menschen erfahren das Virus nur über die Maßnahmen, für sehr viele Menschen sind die Folgen der Maßnahmen wesentlich gravierender, bedrohen ihre wirtschaftliche Existenz, ihre Gesundheit und ihr Leben.
In Ihrem Beitrag ist zu lesen von 7160 Infizierten in über einem Jahr im Landkreis, nun handelt es sich um positiv getestete, allerdings sind das über das Jahr nur 3,36% der Bevölkerung. Ein positives hat dieses Virus allerdings, es hat die Grippe ausgerottet.
Ach ja und wie üblich brauchen auch Sie Schuldige und dazu taugen am besten Menschen, welche sich vorgeblich nicht an die verordneten Maßnahmen halten, allerdings werden zu diesem Zwecke gern Kritiker und das unabhängig davon ob sie sich an die Maßnahmen halten, oder auch nicht, genutzt. Es wird gar zur “Hexenjagd” geblasen, gar wird aufgerufen eine Form der Apartheid einzuführen, mittels der Menschen, welche nicht folgsam und tun was verlangt, vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden sollen. Und da es eigentlich kein Argument gegen den prozentualen Ausdruck direkter Betroffenheit gibt, werden Emotionen ins Feld geführt, um rationales Denken mittels emotionaler Handlung zu negieren. Auch für Ihren Vergleich mit der Betroffenheit und die Behauptung, dass niemand die 0.0001% Wahrscheinlichkeit sein möchte, ist wenig tauglich, da auch niemand vom Auto angefahren werden möchte, niemand möchte von einer Leiter fallen, niemand möchte an Krebs erkranken, … oder haben sie eine Krankheit, welche sie persönlich für sich bevorzugen würden?
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