In der Mitteldeutschen Zeitung fand sich am 11.10.2010 auf Seite 9 (Quedlinburger Harzbote) ein Beitrag mit dem Titel „Gas und Strom bald von den Stadtwerken?“
in welchem darüber berichtet wird, das darüber nachgedacht wird, ob der
Einkauf von Strom und Gas für den Kurbetrieb in Bad Suderode „weiterhin
ausgeschrieben, oder … der Betrieb verpflichtet (wird), beides ab 1.
Januar kommenden Jahres, nach der Eingemeindung nach Quedlinburg, von
den „befreundeten“ Stadtwerken zu beziehen?“ Eigentlich eine
Frage, welche sich so nicht stellen dürfte, da Quedlinburg ab dann
sicher auch für die Verluste des Kurzentrums mit aufkommen muss. Zum
Beitrag selbst hatte ich folgende Gedanken, leider ist der Beitrag in
der Internetausgabe der MZ nicht zu finden.
Rechte Tasche – linke Tasche, aber das Geld bleibt wenigstens in der Region!
Heute
(11.10.) fand sich in der MZ ein Beitrag, welcher sich mit einer Folge
der jüngsten Gebietsreform beschäftigt. Im Ergebnis dieser Reform
werden Bad Suderode, Gernrode und Rieder in die Stadt Quedlinburg
„eingemeindet“. Da es in den drei Kommunen Kräfte gibt, welche die
Eigenständigkeit erhalten wollen, könnte sogar von Zwangseingemeindung
gesprochen werden. Andererseits ist es den drei Gemeinden in der
Vergangenheit nicht gelungen, den Fortgang weiterer Gemeinden aus der
nun scheidenden Verwaltungsgemeinschaft zu verhindern.
Nun
handelt es sich mit Quedlinburg sicher nicht um eine Liebesheirat, eher
um einen Kuhhandel, einer Zwangsehe, welche an anderen Ort beschlossen
wurde. Selbst Quedlinburg hatte nicht dazu beigetragen, eher hatte es
den Anschein, als ob man lieber allein geblieben wäre.
Grundsätzlich
wären gewachsene Verbindungen sicher Wünschenswerter, aber unabhängig
davon, hat ein solcher Zusammenschluss durchaus Vorteile, wenn er den
zum gegenseitigen Vorteil mit Leben erfüllt wird.
Leider
hat es aber den Anschein, dass ein jeder seine Interessen in den
Fordergrund stellt und weniger an eine regionale Zusammenarbeit gedacht
wird. Kirchturmdenken hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt, und
oft wird dabei das Interesse einer Region aus dem Auge verloren.
Besonders zeigt sich dieses auch an den Gewerbegebieten, welche jede
Kommune vermeint vorhalten zu müssen, um in Konkurrenz gegen die
Nachtbarkommune sich durchsetzen zu können. Dabei wäre es sicher im
Sinne der einzelnen Kommunen gemeinsam die Kräfte zu bündeln und so
auch einer weiteren sinnlosen Zersiedlung Einhalt zu gebieten.
Vielleicht entpuppt sich gerade in dieser Beziehung die Gebietsreform
als Vorteil, denn es macht wohl kaum einen Sinn, sich innerhalb einer
Einheitsgemeinde ausboten zu wollen. Selbes trifft aber auch auf
kommunale Unternehmen zu, diese sollten nicht unbedingt in Konkurrenz
zueinander stehen, sondern sich in ihrem Wirken sinnvoll ergänzen.
Nicht nur aus diesem Grund ist das Ansinnen des Kurbetriebes Bad
Suderode eine kostenintensive Ausschreibung zu initiieren, um einen
möglichst billigen Anbieter für Strom und Gas zu finden, absurd,
sondern auch der Umstand spricht dagegen, das für die Verluste des
Kurbetriebes zukünftig die Stadt Quedlinburg auch aufkommen muss. Das
bedeutet nicht nur, dass eben auch Gewinne der Stadtwerke dafür
herhalten müssen, sondern auch das im Falle eines anderen Anbieters
erhebliche Mittel aus der Region abfließen. Ökonomisch betrachtet ist
allein schon ein solches Ansinnen widersinnig und jeder Unternehmer ist
eigentlich bestrebt, möglichst wenig Geld aus seinem Unternehmen
abfließen zu lassen.
Und
einmal davon abgesehen, dass es keine Preise gibt, welche über den
Marktpreis liegen, wie zu lesen ist, sollte im Zusammenhang mit der
Einheitsgemeinde durchaus einmal über einen solchen Satz: „Wir wollen keine Preise haben, die über dem Marktpreis liegen”,
nachgedacht werden. Wie schon geschrieben, es handelt sich hier um
einen Topf und da sollte es schon bestreben sein, dass Geld im Topf zu
halten, auch wenn es sich darin bewegt! Ja, das Ansinnen des
Kurdirektors läst entweder Unkenntnis marktwirtschaftlicher
Zusammenhänge, oder agieren gegen kommunales Interesse vermuten und so
sollte er sich eigentlich nicht wundern, wenn aus billig letztlich
teuer wird! Nun ist eine Kommune, oder auch eine Einheitsgemeinde kein
Wirtschaftsunternehmen, sollte in seinen eigenen Unternehmen aber auch
darauf bedacht sein, wirtschaftlich erfolgreich im Interesse der
Kommune zu arbeiten. Dabei ist es immer besser, Geld aus der recht in
die linke Tasche zu wirtschaften, als in eine fremde Tasche!
Somit
bleibt den Entscheidungsträgern die Einsicht zu wünschen, über ihren
Kirchturm hinaus und im Interesse der Region, zumindest der zukünftigen
Einheitsgemeinde zu entscheiden und eine Ausschreibung zur Ermittlung
des günstigsten Anbieters abzulehnen. Für das Kurzentrum gibt es
innerhalb der Einheitsgemeinde keinen günstigeren Anbieter als die
Stadtwerke Quedlinburg!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen