Heute ist in Sachsen-Anhalt noch Feiertag, Montag ist auch noch und davor war Wochenende und zum Wochenende gibt es immer die Wochenendausgabe der MZ am Samstag. Die Ausgabe war allerdings nur fürs Wochenende, steht auch drauf, 4./5. Januar 2025, nur was ist mit dem 6. Januar 2025? Im Briefkasten war keine Zeitung und die Wochenendausgabe berücksichtigt diesen Tag auch nicht. Somit kann die Wochenendausgabe ja noch einmal gelesen werden, oder auch nicht.
Am Wochenende selbst hatte ich einen Beitrag gelesen und das eine und andere Angestrichen. Im Beitrag selbst geht es um die Ukraine und das die Slowakei der Ukraine droht, da diese die Durchleitung russischen Gases eingestellt hat. Der Beitrag, sicher propagandistisch zu betrachten, enthält einige interessante Aussagen, so das die „EU-Staaten ohne russisches Gas 60 bis 70 Milliarden Euro im Jahr mehr bezahlen müssten in Form von höheren Gas- und Strompreisen.“ Und weiter unten heißt es, „„Russland macht das praktisch nichts aus. Nur die Vereinigten Staaten werden profitieren von Präsident Selenskyjs Entscheidung wegen erhöhter Gasexporte nach Europa“, sage Fico.“, und dann ist zu erfahren, „Fico ist ein Kritiker der Ukraine-Politik des Westens.“ Und damit sind seine Aussagen entwertet? Weil dieser Politiker vernünftig agiert, Gespräche und Verhandlungen dem beständigen Säbel-rasseln des Westen vorzieht, weil ihm die Konsequenzen der Politik der EU bewusst sind?
Diese Konsequenzen sind nicht nur sichtbar, sondern werden für immer mehr Menschen in der westlichen Wertegemeinschaft spürbar. Der Niedergang der Wirtschaft ist nicht mehr zu übersehen, die Preise steigen weiter und die Sanktionen gegen Russland haben in erster Linie der EU geschadet, nicht Russland. Russland hat auf die Sanktionen reagiert, nach Alternativen gesucht, Alternativen erschlossen und aufgebaut. Letztlich wurde Russland, speziell die russische Wirtschaft, durch die verhängten Sanktionen gestärkt.
Gelegentlich geht der Schuss nach hinten los, insbesondere wen ein niedergehendes System wie die regelbasierte westliche Wertegemeinschaft auf aufstrebende Nationen trifft. Diese haben sich in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr angenähert und verschiedene wirtschaftliche Bündnisse geschlossen. Eine entscheidender Unterschied zur oft bemühten westlichen Wertegemeinschaft mit ihrer regelbasierten Ordnung ist, das diese Partnerschaften nicht auf die Dominanz eines Partners basieren.
Und so profitiert in erster Linie der dominierende Partner in der westlichen Wertegemeinschaft, die USA, denn „wichtigster Nutznießer wiederum seine die Vereinigten Staaten als „Kriegssponsor“, die nicht zuletzt wegen der gesprengten Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 ihr Gas zu höheren Preisen nach Europa verkaufen könnten.“ Was vom Feind zu erwarten ist, kann zumindest eingeschätzt werden, die Freunde hingegen warten beständig mit neuen Überraschungen auf. Die USA als Feind ist berechenbar, vor den Folgen ihrer freundschaftlichen Gesten hingegen ist kein Freund sicher.
Aber welche Verluste könnte Russland durch die Schließung der Gasleitung haben? „Experten gehen davon aus, dass Gazprom umgerechnet rund fünf Milliarden Euro an Einnahmen verliert“, allerdings da das Erdgas gebraucht wird, finden sich andere Wege, andere Leitungen, oder auch Schiffe, vielleicht kaufen es ja US-amerikanische Unternehmen und liefern es per Schiff nach EU-Europa, dann allerdings zu ihren Preisen. Was der Ukraine an Transitgebühren verloren geht, wird diese wohl verschmerzen können, ihre Existenz hängt ohnehin vom Tropf ab, welchen die westliche Wertegemeinschaft reichlich füllt solange der Krieg fortgesetzt.
Nur was nach dem Krieg und so ist zu lesen, „währenddessen hält die Diskussion an, wie der russisch-ukrainische Krieg beendet werden und ein Wiederaufflammen des Konflikts verhindert werden kann.“ Das dieses nicht mittels Sieg über Russland geschehen wird, werden in der westlichen Wertegemeinschaft wohl die schärfsten Kriegstreiber zwischenzeitlich mitbekommen haben und so denken diese schon einmal über Besatzungstruppen für die Ukraine nach. Und da gerade die BRD von den EU-Staaten besonders intensiv in den Konflikt eingebunden, soll nun auch ein anständiges Stück vom Kuchen abgeschnitten werden. Vielleicht sind es auch nur die Interessen US-amerikanischer Anleger, welche in einem regelrechten Kaufrausch alles in der Ukraine aufkaufen was ihnen möglich und sie vermeinen verwerten zu können, die zu schützen sind? Egal, es braucht Truppen in der Ukraine, welche die Interessen westlicher Unternehmen vor den Ukrainern schützen und so stellt ein Verteidigungsexperte der CDU fest, „Deutschland muss sich mit robusten Truppen in der Ukraine engagieren.“ Wo er diese allerdings hernehmen möchte, verrät er nicht.
Wurde aus dem militärischen Abenteuer in Afghanistan nichts gelernt? Auch da marschierten deutsche Truppen für Frieden, Freiheit, Demokratie und vor allem westliche Profite, was anderes bedeutet es nicht, wenn deutsche Interessen am Hindukusch verteidigt werden. Die Besatzung des Landes dauerte lange, letztlich wurden die feindlichen Truppen wieder aus dem Land gejagt. Besatzungsmacht bleibt eben Besatzungsmacht, egal welch klingender Name einer solchen Truppe gegeben werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen